Pfarrkirchen - Sie sind wieder da. Einen launigen Abend mit Höhepunkten aus bald 30 Jahren inklusive aktuellen Nummern hat die weiß-blaue Musik-Kabarettgruppe Couplet AG im Brauhaussaal geliefert. Bei ihren rund 150 Fans kam die gelungene Mischung aus viel Spaß und dem nötigen Biss bestens an.
Schlag auf Schlag präsentiert das Quartett mit seinem geradlinigen Humor ehrliche, altbayerische Unterhaltung. Jede Menge schräge wie schrille Typen bekommt das Publikum vorgesetzt. So wird klar, warum ein Mann beim arrangierten Eheleben in den Keller zieht oder wie man Beamte mithilfe von staatstragenden Patenschaften unterstützt. Während der bürgerliche Nachwuchs als Rendite-Objekt in der Kita großgezogen wird, kümmert sich ein fieser osteuropäischer Inkasso-Unternehmer um das Finanzielle. Die blonde Jackie will als Fußball-Spielerfrau durchstarten. Und der Bofrost-Mann erfüllt jeden Wunsch.
Während Jürgen Kinner und Bianca Bachmann kongenial in die verschiedenen Rollen schlüpfen und schön singen, begleiten Bernhard Gruber und Bernhard Filser mit Steirischer, Gitarre, Mundharmonika und Maultrommel instrumental. Gemeinsam pflegt das Quartett die althergebrachten Couplets, also witzige Stücke mit Refrain. Die zwei angehängten Buchstaben im Gruppennamen stehen ja für "Arterhaltungs-Gesellschaft".
Beim angedeuteten Defiliermarsch werden Verdienstorden verliehen. Ihr Fett ab kriegen CSU-Mann Alfred Sauter wegen seines Maskendeals oder SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach für sein Pandemie-Management: "Ich werde Virologe, denn ich halte gern Monologe." Und wenn der fiktive Landtagsabgeordnete Gustl Wagner uns von seiner selbstlosen Art überzeugt, passt sein Habitus bestens zum aktuellen Abgang des schwarzen Generalsekretärs Stephan Mayer.
Ein paar alte Couplets von Karl Valentin greift die Musik-Kabarettgruppe auf, unterlegt mit neuen, selbst komponierten Klängen. Die zeitlosen Texte des Altmeisters inklusive chinesisch anmutendem Refrain kommen immer noch an. Folglich heißt es gestern wie heute: "So amüsiert sich jeder, so gut er eben kann."
Zur Atmosphäre des behutsam renovierten alten Brauhausaals passt die Couplet AG bestens. Allerdings stört beim häufigen Wechsel der Requisiten, dass die dortige Bühne über keinen vernünftigen Garderoben-Zugang verfügt. Zu guter Letzt empfiehlt das Quartett die hormonelle Befreiung zum Lösen vieler Probleme und natürlich jede Menge Eigenurin.
Einst tanzten nach der Pest die Schäffler, um die Menschen wieder aus den Häusern zu locken. Nach dem Abflauen der Corona-Pandemie tritt die Couplet AG auf. In der Region erneut zu sehen ist die Musikkabarett-Gruppe am 6. Juli in Eggenfelden beim Brettl-Spitzen-Open-Air auf dem Franziskanerplatz.